Sunday, October 29, 2006

Psychologie

Neulich an einem Fest im Rhein-Valley(cüüler Ausdruck für Rheintal) sah ich einen Bekannten:

Bekanter: "Studierst du noch Psychlogie?"

Saile: "Ja" (Ich studierte nie Psychlogie)

Bekannter: "In welchem Semester?"

Saile: "Im vierten..."

Bekannter: "Und kannst du das gut von privaten Problemen trennen?"

Saile(sehr schnell):"Es geht so. Bei dir merke ich zum Beispiel, dass du ein Selbstwertproblem hast. Das hat mit Macht zu tun. Du kannst deine eigenes Leben nicht kontrollieren und das frustriert dich. Du spürst eine Macht die grösser ist als du und kämpfst gegen sie an, ohne die geringste Chance. Das darfst du aber nicht in Bezug zu deinem Selbstwertgefühl setzen, was du andauernd tust."

Bekannter: "Wow, krass! Das stimmt voll. Beindruckend...! Wie machst du das?"

An diesem Abend meinte ein anderer Kumpel zu mir, während der Schlagzeuger einer Band den Soundcheck machte und dreimal auf das Hi Hat haute: "Saile, sie spieled üsses Lied!" Read more!

Wednesday, October 25, 2006

Moststube



Ich hab ja gearbeitet. Gute Arbeit ist es für mich immer dann, wenn ich die Gesellschaft studieren kann. Dafür ist die Arbeit in der Moststube prädestiniert. Die Jugend mag versoffen sein, aber nicht aus pubertären Gründen. Wenn schon weil sie saufmässig sehr gut trainierte Vorbilder hat.

Die Moststube befindet sich an der Olma gleich neben der Degustationshalle. Sie war abends (ausser am Sonntag und Montag) immer gerammelt voll. Es lief Sauf-, Schlager- und billige Popmusik. Diese Musik hat etwas faschistisches. Man muss dazu mitsingen; Alkohol saufen eigentlich auch. Wir vom Personal hatten Alkoholverbot. Beim Mitsingen hatte ich keine Chance. Obwohl ich mich für ziemlich resistent gegen Massenphänomene halte. Allerdings waren die Texte oft zu schwachsinnig. Darum...

Alternative Texte:

Original:
Alternative:

Mallorca-Cowboys: Lasso Song (absolutes Lieblingslied von allen)

Komm hol das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Indianer, wir reiten um die Wette ohne Rast und ohne Ziel, ...

Komm hol den Fascho raus, wir spielen Dummheit und Geschichten, wir streiten um die Wette, ohne Rast und ohne Ziel,

Cliff Richard: Rote Lippen soll man küssen

Rote Lippen soll man küssen, denn zum küssen sind sie da, rote Lippen sind dem siebten Himmel ja so nah, ich habe sie gesehen und ich hab laut gelacht, so rote Lippe soll man küssen Tag und Nacht,

Schweizer Fahnen soll man hissen, denn zum hissen sind sie da, Schweizer Fahnen machen dir den Schweizer ja so klar, ich habe sie gesehen und hab nicht nach gedacht, so Schweizer Fahnen soll man hissen, grad wenn’s um uns kracht,

Robbie Williams: Feel

I just wanna feel real love Feel the home that I live in cause I got too much life Running through my veins, going to waste

I just wanna fuck so much girls in the world that I live in, cause I got too much love runnig to my heart I’m still not beliving

Mash: Ewigi Liebe

Ewigi liebi das wünsch ich dir ewigi liebi das wünsch ich mir ewigi liebi nume für üs zwei ewigi liebifül mich di dir dähei usw.

Ewigi Schmerze, es tuet so weh, ewigi schmerze, ich cha der's geh, ewigi schmerze, nu für üs zwei, ewigi schmerze, baby masch mi zgeil,

siehe auch: Ewigi Schmerze



Wer übrigens selber in dieses wunderbare Genre einsteigen möchte, hier gibt’s ein paar supi-dupi Sampler. Read more!

Monday, October 23, 2006

Wohnraumbegrenzungsöffnung (Tür)

Schlaf ist die Mutter des Todes. Gerümpel verschwindet im Nichts, wenn du es lässt oder nach Hause fährst über eine dunkle mit Olivenbäumen gesäumten Strasse, der See entlang.

Niemand versteht K.. Niemand weiss warum K. die Schlüssel und das Kopfkissen zerissen und gegessen, zersägt und verschleiert hat.

O. trägt Orange. P. fragt Sunrise. Cocktailpartys im Blätterwald; der Macht nicht abgeneigt doch Angst vor ihr.

Tipp Ex im Osten ist wie Zahnpasta auf Haifischflosse, aber bitte mit Sahnetörtchen on Ice. Revolutionen verspäten sich nie, dafür sind sie zu Kirschtorten ähnlich gebaut.

Nimm ein Wort oder zwei. Lachen und Fahrradfahren über Hügel die runder nicht werden und schwieriger wohl auch nicht. (noch!) Keine Zeit, nicht verstanden, fragen warum?

Der Holzwurm frass den Tank und die Lisa vergass ihre Fensterscheiben ohne durchzusehen. So ist das. Magahoni hin oder her. Read more!

FeFe

(Fertig Ferien) Read more!

Saturday, October 14, 2006

Blogferien

(Ich muss arbeiten.) Read more!

Thursday, October 12, 2006

Esel

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Tuesday, October 10, 2006

Zitat



Auf SF2 kam am letzen Samstag ein schöner Dokumentarfilm über den Klingenhof in Zureich. Das Motto war "Jeder Ort kann Mittelpunkt der Erde sein.". In diesem Film der leider nicht wiederholt wird und ich leider nicht aufgezeichnet habe, (grr!) wird u. a. ein iranischer Kurde zitiert, der mit 19 Jahren aus Kurdistan geflohen ist: "Ich verstehe Fremdenhass, ich find ihn nicht gut, aber ich verstehe ihn. Es ist die Angst vor dem Fremden und vor den fremden Menschen. Wenn ich an meine Heimat denke, und wie die Menschen da leben, und wenn ich an hier denke und wie die Menschen hier leben, dann haben sie nur etwas wirklich gemeinsames: den Fremdenhass."

Ps: Zugegeben ich hab ziemlich frei zitiert... aber echt sehenswerter Film! Sagt auch viel über das gemütlich-lebendige Langstrassenviertel aus, welches immer mehr gesäubert wird. Read more!

Friday, October 06, 2006

Süsse Erlebnisse

Neulich fuhr ich mit dem Zug nach Zureich. Neben mir sassen zwei eher dunkle Frauen, die zwar hübsch aber männlich aussahen. Sie sprachen nur im Flüsterton miteinander und wenn eine von ihnen mal lauter wurde, schauten sie nervös um sich. Leider habe ich nicht mitbekommen, über was sie redeten, denn sie sprachen das für mich leider unverständliche Italienisch.

In Zureich angekommen, stieg ich hinter ihnen aus dem Zug. Sie schienen noch nervöser als vorher. Dann sprach mich die erste an. „zzzd zzzdd zzd?“. Im Flüsterton und ich hab ehrlich kein Wort verstanden. Ich sagte „Sorry?“ und sie etwas lauter (aber laut genug) „Parlo italiano?“. Da war klar, das sind keine Frauen, das sind zwei Männer. Ich meinte „Sorry, no!“.

Aber offensichtlich brauchten sie ziemlich dringend eine Information. Sie fragten den nächsten Passanten wieder im Flüsterton und danach lauter : „Parlo italiano?“. So ging das ca. 4 Leute weiter, immer erst leise und dann laut, bis ihnen ein sprachgewandter Kondukteur endlich aus der Patsche half. Die zwei Armen, schüchtern ohne Grund.

Ps: Wir hatten an einem Grümpelturnier mal den wunderschönen durch „Die Ärzte“ inspirierten Namen: „Mädchen mit Gliedern“... war echt lustig. Read more!

Wednesday, October 04, 2006

Wie verkauf ich Zeitungen?



Blick, 4. 10. 2006,

Fragen die sich Käufer von Blick stellen:

Dumm oder lustig?
Warum tat er das bloss?
Wie provozierte er die Moslems? (geili geili geil!)
Lassen sich die Muslime provozieren?
Warum lassen sich die provozieren? (was fällt denen eigentlich ein!)
Darf der Polizeipräsident nicht essen was er will?

Dazu der deutsche Dichter und Snowboardfahrer Guido Bergsäufer: "Sitzt du in einer grünen Bierflasche drin, so scheint die ganze Welt grün zu sein. Sitz du vor einer blauen Bierflasche, so bist du bald auch blau." Read more!

Tuesday, October 03, 2006

Ein deutsches Märchen oder Umverteilung heute (mit Müller Milch)

(Text nicht von Saile Kleine sondern per Mail bekommen von liviao k. Vielen Danke an dich, da hat es auf diesem Blog auch mal was zu lesen, das lesbar ist und ohne tausend Fehler.)


Manche mögens nicht mehr... alles oder WAS?!

Einfach zum Nachdenken - leider wahr! Eine wahre und schöne Geschichte über Herrn Müller und die EU.

Darin geht es um den Herr Müller. Der Herr Müller kommt aus Aretsried, das liegt in Bayern, also ganz im Süden von Deutschland.

Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, wenn ihr im Supermarkt wart.Der Herr Müller stellt nämlich lauter Sachen her, die aus Milch gemacht werden.

Na ja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, dass sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.

Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, dass sogar der Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat.Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten von Deutschland.

Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel zu viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte produzieren, aber der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut.

Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld. Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug. Also hat der Herr
Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht und abgeschickt.

Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen Euro geschickt.

70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.

Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute eingestellt. Hurra, Herr Müller. Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte hergestellt hat, hat er gemerkt, dass er sie gar nicht verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte.

Na ja, eigentlich hat er das schon vorher gewusst, auch die Herren vom Land
Sachsen und der Europäischen Union haben das gewusst, es ist nämlich kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.

Ist ja nicht ihr Geld, sondern Eures. Klingt komisch, ist aber so.

Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die steht da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie gekauft. Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie geschlossen
und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren.

Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon gemerkt, dass der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen hat, als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.

Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt - dafür könnt ihr ruhig einen Taschenrechner nehmen - dann wisst ihr, dass der Herr Müller für jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.

Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht. Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm geht.

Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür, dass
es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.

Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine
Milch aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind
praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen hübsch aus. Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was, der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das wissen wir alle.

Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muss ich euch sagen, dass man so etwas einfach nicht tun darf.

Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann lasst doch einfach
die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und
werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff
soziale Verantwortung" noch eine Bedeutung hat.

(Anmerkung von Saile Klein, bewusstes Einkaufen als einzige Lösung ist eine Illusion... warum net aufknüpfen, bis er wenigstens n bisserl blau anläuft?)
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Der Papalagi



Dank meinem (leider ehemaligen) Mitbewohner Lydan hab ich n nettes kleines Büchlein gelesen. „Der Papalagi; Die Reden des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea“ Erstausgabe im Jahr 1920 von Erich Scheuermann.

Dieser Scheuermann schreibt im Vorwort der Häuptling Tuiavii hätte wohl nicht gewollt, dass seine Reden in Europa veröffentlicht werden. Wahrscheinlicher aber ist, dass Scheuermann, welcher selber lange in der Südsee lebte, die Texte dieses Büchlein selbst geschrieben hat. Inspiriert vielleicht von den Reden des Nordamerikanischen Häuptlings Seattle.

Das ist aber egal. Ich hab selten eine erfrischendere Kritik am westlichen Zivilisationsmodell gelesen. Obwohl vor mehr als 80 Jahren geschrieben, ist es immer noch aktuell. Das Wort „Papalagi“ steht für die Weissen. Tuiavii war in Europa und berichtet seinen Landsleuten darüber. Das ist zum Teil sehr amüsant, regt aber auch zum nachdenken nach.

Eine der interessantesten Thesen ist jene über die „Dinge“. Der Häuptling versteht nicht warum sich die Papalagi immer soviel Zeug anschaffen. Ein Indianer besitzt nichts. Sein Dorf hat das, was sie zum Überleben brauchen, nicht mehr. Häuptling Seattle hat in seiner Rede vom Schritt der Weissen vom Leben zum Überleben gesprochen. Tuiavii meint, dass die Papalagi durch die Dinge zu Gott werden möchten, statt von ihm alles was die Erde hergibt, demütig empfangen.

Für Tuiavii gibt es in Europa Landmenschen und Spaltenmenschen. Mit Landmenschen sind Bauern, mit Spaltenmenschen die Städter gemeint. Tuivaii sind die Landmenschen lieber. Er empfindet sie als echte Menschen Sie sind seinen Idealen näher. Die Städter leben in steinernen Truhen, welche schreckliche Spalten bilden, gefüllt mit Menschen, Lärm, Dreck, Gestank und vielen Gefahren.

Tuiavii versteht weder warum die Spaltenmenschen besser sein sollen als die Landmenschen, noch warum sie sich diese Art zu leben überhaupt an tun. Er findet es absurd, sich vor der Sonne zu schützen, sich sittliche Kleidung anzuziehen, oder dass der schönste Raum eines Hauses zum sich Waschen verwendet wird. (das Badezimmer mit „schönen Spiegeln und glänzenden Wänden“)

Natürlich hat der Häuptling Tuiavii das Gefühl die westlichen Menschen seien verweichlicht. Darum hat er wohl auch mehr Sympathien für die Landmenschen. (von denen es heute ja noch weniger gibt) Nun wir sind halt keine Indianer. Worum es hier wohl geht, ist der extreme Frust, der durch die Entfremdung des Lebens entsteht. Es ist schon gar kein Leben mehr sondern bloss noch Funktionieren. (dazu mal noch mehr in „Ikea und der Schreiner“) Dieses Funktionieren in die alte Härte des Überlebenskampfes zu führen, bzw. es dort zu behalten, ist wohl eine der grössten Missverständnisse der europäischen Echten. (wo ist der SchreibfehleR…)

Jedenfalls ein lustiges Büchlein und ein angenehmer Perspektivenwechsel. Read more!