Tuesday, October 03, 2006

Ein deutsches Märchen oder Umverteilung heute (mit Müller Milch)

(Text nicht von Saile Kleine sondern per Mail bekommen von liviao k. Vielen Danke an dich, da hat es auf diesem Blog auch mal was zu lesen, das lesbar ist und ohne tausend Fehler.)


Manche mögens nicht mehr... alles oder WAS?!

Einfach zum Nachdenken - leider wahr! Eine wahre und schöne Geschichte über Herrn Müller und die EU.

Darin geht es um den Herr Müller. Der Herr Müller kommt aus Aretsried, das liegt in Bayern, also ganz im Süden von Deutschland.

Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, wenn ihr im Supermarkt wart.Der Herr Müller stellt nämlich lauter Sachen her, die aus Milch gemacht werden.

Na ja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, dass sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.

Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, dass sogar der Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat.Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten von Deutschland.

Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel zu viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte produzieren, aber der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut.

Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld. Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug. Also hat der Herr
Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht und abgeschickt.

Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen Euro geschickt.

70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.

Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute eingestellt. Hurra, Herr Müller. Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte hergestellt hat, hat er gemerkt, dass er sie gar nicht verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte.

Na ja, eigentlich hat er das schon vorher gewusst, auch die Herren vom Land
Sachsen und der Europäischen Union haben das gewusst, es ist nämlich kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.

Ist ja nicht ihr Geld, sondern Eures. Klingt komisch, ist aber so.

Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die steht da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie gekauft. Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie geschlossen
und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren.

Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon gemerkt, dass der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen hat, als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.

Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt - dafür könnt ihr ruhig einen Taschenrechner nehmen - dann wisst ihr, dass der Herr Müller für jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.

Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht. Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm geht.

Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür, dass
es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.

Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine
Milch aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind
praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen hübsch aus. Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was, der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das wissen wir alle.

Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muss ich euch sagen, dass man so etwas einfach nicht tun darf.

Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann lasst doch einfach
die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und
werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff
soziale Verantwortung" noch eine Bedeutung hat.

(Anmerkung von Saile Klein, bewusstes Einkaufen als einzige Lösung ist eine Illusion... warum net aufknüpfen, bis er wenigstens n bisserl blau anläuft?)

3 comments:

Anonymous said...

Bitte, gerne!
Bewusstes Einkaufen kann übrigens immer eine gute Lösung sein. Und so ansprechend gestaltet sind die Packungen in diesem Fall ja auch nicht. Aber was ist wenn das alles nicht stimmt sondern nur ein Racheakt von Zotter ist?

saile klein said...

das fragst du mich jetzt wo ich s schon gepostet hab?! :-)

Anonymous said...

Hallo,

habe bei der Pressestelle von Müller Milch nachgefragt - und sie haben mir geantwortet. Steht alles hier:
http://www.fokus-erfolg.de/index.php/die-wahrheit-ueber-mueller-milch-teil-2/

Gruß Guido
... bisschen Bissiges auf Fokus-Erfolg.de