Mein Kumpel Romi Walderscha gab mir den Tipp, dass der SMS von rebell.tv heute im cabaret voltaire sei. Im Rahmen von s.w.i.r.. Ich hab vorbei geschaut und der Herr Seydel sass da an einem Tisch und diskutierte mit einigen Leuten über das Bloggen. Ich schnappte mir verlegen eine NZZ und wartete bis das Gespräch zu Ende war.
Es ist immer witzig, Leute die mensch nur flach vom Bildschirm kennt, in natura zu sehen. Ich hab mal Jenson Button den Formel 1 Rennfahrer in einer Bar in Montreal getroffen. Die Begegnung an sich war nichts Besonderes, aber weil der Typ soviel in den Medien kommt (einiges manipulierter als Mr. Rebell.TV) war es doch spannend. Der Jenson Button hat null Ausstrahlung und wirkt irgendwie verklemmt. (schnell Autofahren hilft da sicher!) Ich hätte ihn auch nicht erkannt, wäre ich nicht mit einem totalen Formel 1 Fan unterwegs gewesen. Das Medienprodukt Button ist viel interessanter als der Mensch. Was nichts Negatives über ihn heissen muss, gar nicht!
In einer anderen Ecke des Cabaret Voltaire sass ein alter Mann mit langen Haaren und viel Bart. Raphl, oder Rolf oder so. Er nannte mir immer einen anderen Namen. Er ist seines Zeichens Opernschreiber. Allerdings glaub ich ihm das nicht mehr so. Kennen gelernt hab ich ihn mit einer Freundin von mir, welche aussieht wie eine Opernsängerin. Er hielt uns stundenlange Monologe über die Kunst, das Leben und die Gesellschaft. Er lieferte so Sätze wie „wisst ihr, ich bin ein Genie, aber das hat nichts zu bedeuten“. Wir waren schwer beeindruckt. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, er sei mehr an meiner Freundin interessiert, als an uns als Gesprächspartnern. Das stellte sich als richtig heraus, denn als sie ihn mal traf, als ich nicht dabei war, machte er sie konkret und übel an. Inzwischen weiss ich auch, dass er nicht so ein Star sei kann, wie er immer tat. Ein krankhafter Narzisst mit wahnsinnigem Sendungsbewusstsein. Eine Seifenblase die so sehr die Wand der Bestätigung sucht, um daran zu zerplatzen. Schade ich hätte dem Stefan sagen sollen, er soll in interviewen.
Es funktioniert nicht immer. Ich sprach den Herr Seydel an und der packt natürlich gleich sein Mirkofon. Ich hab also meine 3 Minuten Geblabber auf rebell.tv gekriegt (womit meine Anonymität für einen kurzen Moment aufgelöst wäre) und das war ja auch der Grund warum ich ins Cabaret Voltaire gegangen bin. (Ist das jetzt Andy Warhol und darf ich jetzt nirgendwo anders mehr?! Zum Beispiel bei Musicstar oder auf er letzen Seite von Heute?!) Meine Existenz ist damit abgesichert. Puh war noch mal knapp. Aber das Risiko geht der Herr Seydel halt ein. Dass irgendwelche Idioten, irgendwelches Zeug erzählen, das eigentlich niemanden interessiert. Na ja immerhin ist meine Medienpräsenz authentischer als die von Jenson Button und mein Spiegel wiegt nicht so schwer wie der von Ralph (oder Rolph oder der dem mit dem grossen Maul).
Nachher wurde noch weiterdiskutiert und das war sehr spannend. Der Herr Seydel (Und ich nenne ihn gerne so, das tönt so unnahbar, was er definitiv nicht ist, ohne seine Linie zu verlieren.) spielt die ganze Zeit mit dem was ist und was sein könnte ohne beides all zu Ernst zu nehmen, allerdings auch ohne es nicht im richtigen Moment Ernst zu nehmen. Darf ich hier die Metapher von einem Fischer einbringen? Welcher seinen Köder auswirft und dann wartet und wartet und wenn ein kleiner Fisch anbeisst, ihn rauszieht und wieder in den See wirft mit den Worten :“Du musst noch etwas wachsen.“, um dann auf noch grössere Brocken zu warten. (Bazon zum Beispiel hehe)
Ich kann jedenfalls nur empfehlen mal bei s.w.i.r. vorbeizuschauen. Die Termine sind hier einsehbar.
Ps: Dieser Bericht erscheint nun sehr schnell, da der Herr Seydel mich auch innerhalb von Minuten auf seine Blog gehauen hat. Ich wünsche ihm alles Gute auf seiner Reise nach Teheran.
Thursday, February 15, 2007
Stefan M. Seydel in persona/ein Groupie Bericht
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2 comments:
Haha, geil... :-)
Also der gefällt mir: "Hab die WMS gemacht, weil man da 2 Mal ins Ausland konnte!"
Aber besser ist noch die Antwort auf die Frage "Luxus muss man sich leisten, mhhh?": "Ja, ich hab jetzt auch lange genug gewartet bis ich angefangen habe."
Also du meinst lange genug gearbeitet bis du das Geld zusammen hattest, oder wie? ;-)
Und hey - was alle 2 Monate? Das war ne Ausnahme, hab nun Prüfungen (ja, es gibt Leute die machen Schulen wo statt Ferien Prüfungen stattfinden *g*) vorbei, jetzt kommt dann wieder was von mir - aufgepasst! :-p
das will ich aber schwer hoffen ;-)
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