Sunday, April 23, 2006

Tagging the Air Force One

Aktion wegen der immer grösser werdenden Repression gegen Sprayer in den USA. www.stillfree.com



Hier in der Schweiz führt mensch auch manchmal kontroverse Diskussionen über das Sprühen. Am meisten wird hier mit dem Argument des Zerstören fremden Eigentums moralisiert. Für mich gehört der öffentliche Raum eh allen. Wenn jetzt wie z. B. in St. Gallen schreckliche Bürogebäude mitten in die Stadt gepflanzt werden, so muss ich mir die auch anschauen. Das ist auch Missbrauch von Eigentum aller, nur viel schlimmer. Ausserdem wird jede Stadt farbiger durch Graffitti, durch das Bauen aussageloser Gebäude nur grauer.

Das pure Taggen des eigenen Namens ohne Sinn und Zweck ist langweilig und sinnlos. Drum gibt’s in Zürich zum Beispiel die Tagger Kotze & Rotze, welche in zwischen wohl die Fleissigsten sind und das Taggen verarschen. Es gab auch eine Aktion Piss Art 21, wo Leute auf der Höhe Letten/Wasserwerk an Zäune pissten und ihr Pisse dann mit Spraydosen nachzogen. Die Kritik an bloss Vandalismusorientierten Sprayern finde ich wichtig. (anderseits war ganz am Anfang Graffiti grad ein Vandalismusaufruf im Sinne „he wir sind auch noch da“ und wurde erst später ästhetisch.) Heute wird so viel rumgeschmiert, dass die wirklich guten Sachen untergehen. Was sehr schade ist.

Ich finde durch Graffiti kann man im öffentlichen Raum gut die Frage stellen „Warum nicht anders?“ Es ist wie ein Schrei „Hej hier lebt (denkt, handelt, reflektiert, fühlt, ist, nicht nur konsumiert) noch jemand!“ Zuviel Repression gegen Sprayer ist ein Zeichen von Sauberkeitswahn in der Gesellschaft und das ist immer schlecht. Darum geile Aktion vom grossen Mark Ecko. Wann folgen Aktionen in der Schweiz? Wir müssen ja zum Glück nicht immer noch denn Patrioten raushängen lassen, um glaubhaft zu sein.

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