Tuesday, March 11, 2008

Steuern Gedankenspiel




Das mit den Steuern ist ja grosses Thema zur Zeit. Die bösen bösen Deutschen wollen uns freien freien Schweizern diktieren wie wir unsere Finanzen zu regeln haben. Wie leben im 21. Jahrhundert und benutzen ne mehr als hundertjährige Rhetorik. Peinlich ist das niemandem. Warum auch? Ein Mythos ist ein Mythos weil ein Mythos ein Mythos ist.



Nun mein kleines Gedankenspiel. Das gibt es also Leute die sehr viel verdienen. Sie müssen prozentual mehr von ihrem Einkommen an den Staat abgeben, als Leute die weniger verdienen. Das finden die Gutverdienenden sehr ungerecht. (Denn sie sind ja Mehrwert für eine Gesellschaft) Mein Frage, und Leute die mehr von Volkswirtschaft verstehen als ich , sollen mir bitte antworten:

Lohnt es nicht für den Staat wenige Gutverdienende zu haben und viel Schlechtverdienende. Denn sagen wir Fabrikbesitzer X verdient 1100 und jeder seiner 1000 Arbeiter 10, so gibt das für den Staat doch mehr Steuern als wenn der Fabrikbesitzer 100 verdient und jeder seiner Arbeiter 20, oder? (einfach Zahlen genommen, damit es gut zum rechnen ging) Ist es dann nicht im Interesse des Staates die Einkommensschneide zu vergrössern?

Man könnte natürlich auch schauen, das möglichst viele Leute gut verdienen, wodurch eine komplizierte Umverteilung von oben nach unten, die sicher viel kostet, nicht stattfinden muss, aber das tönt so nach Kommunismus (bös bös bös) und nicht nach Kapitalismus (frei frei frei), oder hab ich da irgendetwas falsch verstanden? Ich hab übrigens vor Grossfirmen genauso Angst viel vor zu übermächtigen Staatsgebilden. Der eine bildet seine Macht durch Geld der anderen durch Politik.

Danke für Kommentare. Wenn keine kommen, ist es nicht so schlimm, bestätigt bloss, das eh keiner diesen Blog liest, was ihn so undergroundig süss macht.

PS: Und bitte keine degressive Steuer vorschlagen!

1 comment:

- El Cloedel - said...

Ich "oute" mich einmal mehr als regelmässiger Leser deines Blogs und zwinge mich deshalb, auch wenn ich kein Ökonom bin, dir eine Antwort auf deine wahrlich elementaren Thesen zu geben. Ich befürchte zwar, dass deine Fragen sowieso ironisch gemeint, die Antworten dir bereits bekannt sind und du einfach eine weitere Systemdiskussion entfachen willst, aber ich leg nun trotzdem einfach mal los... :-)

Natürlich wäre es aus rein staatsokönomischen Gründen vorteilhaft wenn die Einkommensschere gross wäre, nur würde das soziale Gleichgewicht, das ja bereits heute so einige zurecht stark beschäftigt, endgültig aus den Fugen geraten und der soziale Frieden damit gefährdet sein, was sicher nicht im Interesse des Staates wäre. Wer will schon Bürgerkrieg? Darum, nein, es ist nicht im Interesse des Staates, dass sich die Einkommensschere weiter vergrössert.

Zu schauen, dass möglichst viele Menschen viel verdienen, ist eine tolle Idee! Nur gibt es dafür keine Patentlösung. Der Kommunismus ist aber sicher nicht böse und der Kapitalismus macht auch nicht frei. Der Unterschied ist nur, dass sich der Kapitalismus als das kleinere Übel herausgestellt hat und zwar nicht vom theoretischen Ansatz her (da wäre es wohl eher umgekehrt), sondern von der praktischen Sichtweise. Oder gibt es eine Gesellschaft/Nation, wo der Kommunismus WIRKLICH funktionniert hat und für Freiheit, Gerechtigkeit, Sicherheit, Wohlstand, geschweige denn Selbstverwirklichung gesorgt hat?